Tapeten sehen nicht nur aus, als bestünden sie aus Papier, sie fühlen sich auch so an. Durchaus nachvollziehbar, dass Viele, den Tapetenmüll dem Altpapier zuordnen. Doch halt: die Wandkleider bestehen zwar größtenteils aus Papier, aber eben nicht nur: Neben Papiertapeten kommen auch Vinyltapeten, Vliestapeten, Satintapeten, Textiltapeten und viele andere Tapetenarten zum Einsatz, die aus Baumwollfasern oder synthetischen Fasern bestehen. Kunststofftapeten enthalten PVC, welches keinesfalls im Altpapier entsorgt werden darf! Und: Kleisterreste, gehören ebenfalls nicht ins Altpapier.
Vor allem aber sind Tapeten nicht wasserlöslich. Dies ist zwar praktisch für den Einsatz an der Wand, jedoch vollkommen ungeeignet für das Altpapier-Recycling! Im Recycling-Kreislauf wird altes Papier in Wasser aufgelöst, um aus dem entstehenden Faserbrei neues Papier gewinnen zu können. Mit Papiertapeten ist dies aufgrund ihrer wasserunlöslichen Eigenschaften nicht möglich. Kleine Holzstückchen, die in Rauhfaser-Tapeten verarbeitet sind, Kunststoffanteile oder Farb- und Kleisterreste würden das Papier-Recycling ebenfalls stören.
Wohin dann mit (alten) Tapeten?
Ab in die Restabfalltonne. Es spielt keine Rolle, ob es sich um alte, abgerissene Tapeten mit Farb- oder Kleisterresten oder um eine neue, unbenutzte Tapetenrolle handelt, die bei der Renovierungsarbeit übriggeblieben ist. – Aber vielleicht lässt sich aus letzterer noch etwas Cooles basteln?!
Tipp für gute Nachbarschaft in Mehrparteienhäusern: lieber einen kostenpflichtigen Mehrmüllsack holen, der am Abfuhrtag neben dem Restabfallcontainer bereitgestellt wird oder die Renovierungsabfälle zum Recyclinghof bringen, damit es keinen Ärger gibt, weil die Tapetenreste die Mülltonne verstopfen.